Im Rahmen der dualen Berufsausbildung werden die Schülerinnen und Schüler der fünf IT-Berufe aus dem Kreis Minden-Lübbecke am Berufskolleg Lübbecke beschult. IT-Auszubildende aus dem Kreis Herford haben die Möglichkeit, zwischen dem Schulort Lübbecke und dem Schulort Bielefeld zu wählen. Grundsätzlich gibt es keine Schulbezirksgrenzen.
Der Unterricht in den Klassen der IT-Berufe erfolgt an zwei Unterrichtstagen in der Woche. Dabei gibt es in der Regel einen Schultag mit 6 - 8 sowie einen weiteren mit 4 Unterrichtsstunden.
Neben dem fachbezogenen Teil von werden lt. Stundentafel des Schulministeriums auch Fächer wie Deutsch/Kommunikation, Politik, Englisch und Sport unterrichtet.
Aufgrund der rasanten Entwicklung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien und der zunehmenden Bedeutung für die Wirtschaft hatte man sich am Berufskolleg Lübbecke schon frühzeitig entschlossen, im Bereich der IT-Ausbildung aktiv tätig zu werden und damit auch dem Fachkräftemangel, der sich gegen Ende der 90ziger Jahre im IT-Bereich abzeichnete, entgegenzuwirken.
Bereits seit 1999 erfolgt die Beschulung der IT-Auszubildenden, deren Unternehmen im Kreis Minden-Lübbecke angesiedelt ist, im Rahmen der dualen Ausbildung am Berufskolleg Lübbecke. IT-Auszubildende aus dem Kreis Herford haben die Wahlmöglichkeit zwischen dem Schulort Lübbecke und dem Schulort Bielefeld.
Um eine adäquate Ausbildung anbieten zu können, hat sich das Berufskolleg Lübbecke sehr gerne der angebotenen Public-Private-Partnership der Firma Cisco Systems und Microsoft Deutschland GmbH angeschlossen und konnte damit die Potenziale nutzen, die in der Vergangenheit nur den Fachkräften der Wirtschaft vorbehalten waren.
Im Jahre 2001 ist das Berufskolleg Lübbecke bei Microsoft als IT-Academy und bei Cisco Systems als Networking Academy anerkannt worden. Nach entsprechenden Schulungen der Lehrkräfte konnten und können sowohl Microsoft- als auch Cisco-Ausbildungsthemen gelehrt werden, die bis dato als reine Industriezertifizierungen angeboten wurden. Ziel waren und sind noch heute die anerkannten Industrie-Zertifizierungen, die bei unabhängigen Testcentern nach bestandenen Online-Prüfungen erreicht werden können.
Am Berufskolleg Lübbecke stehen für den technischen Teil der Berufsausbildung dazu zwei IT-Labore mit hochwertigen Schulungskomponenten zur Verfügung.
Bei Cisco Systems werden Grundkenntnisse für den Aufbau und Betrieb von Netzwerken mit Hilfe eines Online-Curriculums vermittelt. Das Ausbildungsprogramm ist in vier Semester unterteilt und umfasst insgesamt ca. 300 Stunden. In diesem Zeitrahmen wird die Vermittlung theoretischer Hintergründe eng mit praktischen Übungen verknüpft.
Über ein Assessmentsystem können die Teilnehmer und ihre Ausbilder den individuellen Lernfortschritt genau verfolgen und steuern. So besteht die Möglichkeit, am Ende jedes Kapitels einen Online-Lerntest abzulegen. Die vier Semester werden jeweils mit einem Semester-Test abgeschlossen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Abschlusstests sind praktische Übungen, die vom Instructor bewertet werden.
Am Ende der Ausbildung besteht für die Teilnehmer die Möglichkeit, extern und online die Prüfung zum CCNA abzulegen und ein international anerkanntes Industriezertifikat zu erhalten.
Ähnlich sieht es bei dem Public-Private-Partnership der Firma Microsoft aus. Hier stehen den Auszubildenden und den Lehrkräften die kompletten Schulungsmaterialien, die Microsoft Official Curriculum (sog. MOC-Paper) zu stark ermäßigten Preisen zur Verfügung. Als Ziel gilt es dann, die Microsoft Certified Professional-Prüfung (MCP) oder vielleicht auch die Microsoft Certified System Administrator-Prüfung (MCSA) erfolgreich abzulegen.
Das IT-Labor verfügt über ein selbstständiges Netz mit autonomer Internetanbindung. Es wird eine eigenständige Domäne (http://www.bklk.de) mit eigener Infrastruktur (DNS-Server, E-Mail-Server, Sharepoint-Server, Web-Server, etc.) betrieben. Sämtliche IT-Auszubildende erhalten einen eigenen Benutzer-Account, um einen ständigen Zugriff (24/365) zu ermöglichen.
Der Unterricht erfolgt u. a. projektorientiert. Während in der Unterstufe noch kleinere Projekte realisiert werden, steht in der Mittelstufe - zumindest bei einigen IT-Berufen - als Projekt die Vernetzung eines Schulungsraumes an. Dabei werden passive und aktive Netzwerkkomponenten geplant, implementiert und getestet. Im Anschluss werden dann die Rechnersysteme zusammengebaut, installiert und konfiguriert.
Nicht ohne ein wenig Stolz können wir feststellen, dass in den letzten Jahren sämtliche Schulungsräume sowie die Serverräume im Backbone ausschließlich von IT-Auszubildenden geplant und umgesetzt wurden.
Die Umsetzung berücksichtigt dabei die theoretischen und praktischen Erkenntnisse des Projektmanagements, welches nicht zuletzt in der Abschlussprüfung abgeprüft wird.